Der Landesvorsitzende der Junge Union Thüringen und Landtagsabgeordnete Stefan Gruhner lehnt den Vorstoß von Ministerpräsident Bodo Ramelow, über eine neue Nationalhymne nachzudenken, ab. „Wir haben eine der schönsten Nationalhymnen der Welt. Einigkeit und Recht und Freiheit stehen für die demokratischen Werte, für die Toleranz und Modernität unseres Landes. Dahinter kann sich jeder sehr gut versammeln und sogar stolz darauf sein. Einigkeit und Recht und Freiheit sind auch genau die Werte, für die die Menschen 1989 auf die Straße gingen. Es gibt keinen Grund dies in Frage zu stellen“, so Gruhner, der auch stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses im Landtag ist.

Der JU-Chef sieht in dem Vorstoß Ramelows einen erneuten Versuch geschichtspolitischer Umdeutung der Linken. „Herrn Ramelow geht es offenkundig darum, Traditionen und Bekenntnisse zu unserer nationalen Identität im Sinne einer linken Geschichtsschreibung zu verändern und umzudeuten. Wer mit unserer Nationalhymne zuerst Naziaufmärsche verbindet, betreibt bewusste Umdeutung unserer Hymne. Unsere Nationalhymne steht geistig in der Tradition der Freiheit. Es ist brandgefährlich, wenn Herr Ramelow den Eindruck erweckt, dass nur ansatzweise Traditionslinien zur NS-Diktatur bestehen“, stellt der JU-Chef klar.

Gruhner unterstreicht zudem, dass stattdessen über die eigentliche Intention des Deutschlandliedes mehr aufgeklärt werden müsse. "Die erste Strophe des Deutschlandliedes wurde missbraucht, wie so vieles in der Welt. Aber das Lied der Deutschen hat das Gegenteil des Nazi-Größenwahns gemeint. Nur weil heute einige Reaktionäre die erste Strophe im Geiste mitsingen, bedeutet das nicht, die Hymne in Frage zu stellen. Statt Verbindungen zu Naziaufmärschen herzustellen, sollten wir über die Revolutionsgeschichte von Schwarz-Rot-Gold und das Lied der Deutschen öffentlich stärker aufklären. Das Lied der Deutschen steht in der Tradition junger Studenten, die sich gegen Fürstenherrschaft und Unterdrückung und für ein freies und einiges Land auflehnten. Genau diese Geschichte gilt es zu erzählen“, so Gruhner.

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